Tagebuch der Schottlandreise

vom 24.07.-07.08.1997

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Donnerstag: 24.07. (Kilometerstand: 185090km)

Ich glaube es war um 08:00 Uhr als wir losfuhren (7 Monate später weiß man solche Kleinigkeiten nicht mehr so genau), die Fähre sollte zwar erst um 16:30 Uhr ablegen, aber wir wollten auf alle Katastrophen (Wirbelstürme, Erdbeben etc.) vorbereitet sein, und auch nach einem Umweg z.B. durch Frankreich noch pünktlich ankommen.

Die Fahrt zur Fähre verlief erstaunlich ruhig, so daß wir schon um 11:00 Uhr Ijmuiden erreichten.

Nach endlosen 3 Std. Wartezeit durften wir einchecken (da holt man sich die Fahrkarten) und nach weiteren 2,5 Std. an Bord fahren.

 

 

Freitag: 25.07.

Um 09:00 Uhr GMT (10:00 Uhr MEZ) erreichen wir Newcastle upon Tyne.

Von ruhigem Schlaf haben wir nur geträumt (nicht Seegang sondern ein Schnarcher war der Grund), und von einer gemütlichen Schlafstätte träumen wir immer noch(„Liegesessel" der Namensgeber hat die Dinger wohl noch nie gesehen)!

Um ca. 05:30 Uhr GMT (ab sofort sind alle Zeitangaben GMT) haben wir mit dem „schlafen" aufgehört, um uns bei gutem wenn auch windigem Seewetter auf dem Oberdeck herumzutreiben.

Auf dieser Fähre herrschen absolute Horror - Preise, wie z.B. DM 4,50 für eine Tasse Kaffee. Das hielt uns aber nicht davon ab, das Bordkino zu besuchen, und uns dort den Film „Donnie Brasco" (in englisch) anzuschauen. Obwohl wir nur die Hälfte verstanden haben, hat uns der Film sehr gut gefallen.

Wir sind von Newcastle nach Stirling gefahren und haben mit dem Linksverkehr Bekanntschaft gemacht.

Zwischendurch besuchten wir ein Städtchen namens Alnwick, wo wir beim Tanken von den örtlichen Benzinpreisen erschlagen wurden (ca. 2,10 DM), dafür aber eine großartige Burg (von außen) bewunderten, die immer Freitags geschlossen ist.

Wir übernachteten auf einem Campingplatz in den Trossachs (südlich von Aberfoyle), in dessen unmittelbarer Nachbarschaft The Trossachs-Inn beheimatet ist, ein urgemütlicher Pub mit super Essen. Ein Kult-Ort den wir auf der Rückfahrt unbedingt noch einmal besuchen müssen.

 

 

Samstag: 26.07.

Wir sind von den Trossachs bis zur Eilean Donan Castle gefahren. Zwischendurch zweimal getankt. Scheinbar sind die Rasten an den Tankpistolen in diesem Land alle defekt, und einmal konnten wir nur für 5 Pfund (1 Pfund ca. 3,10 DM) tanken, da angeblich - laut Tankpistole - der Tank noch voll war, was durch unsere Tankanzeige aber Lügen gestraft wurde, die zeigte nämlich an, daß der Tank nur noch halb voll war, und der glauben wir mehr (wir tanken immer so früh nach, da es hier offenbar nur sehr wenige Tankstellen gibt und wir lieber auf Nummer sicher gehen wollen.).

Anschließend sind wir zu Loch Ness gefahren , um es einmal zu umrunden.

Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz bei Cannich, Nordwestlich vom Loch Ness. Am Abend hat es wie aus Kübeln gegossen. Wir hoffen (glauben aber nicht wirklich daran), daß es das erste und letzte mal sein wird.

 

 

Sonntag: 27.07.

Ich habe am Anfang geglaubt Nils Behauptung er habe den Zelteingang eingerissen wäre eine seiner üblichen Morgenverarschungen, aber ich wurde zu meinem entsetzen eines besseren belehrt. Ich hoffe wir können das einigermaßen reparieren.

Sind von Loch Ness zu Loch Arkaig gefahren, haben dort einen Wasserfall bestaunt und fotografiert, über den wir bei unserer Fahrt zum Ende der Straße stolperten. Als wir bei dem Ort ankamen, an dem das Schild mit der Aufschrift: "End of public road" stand, beschlossen wir zu einem Haus in der FERNE zu wandern.

Wir wanderten einen Schotterweg entlang, durch einen Wald, über einen Berg, zurück zum Schotterweg und von dort aus durch unwegsames Sumpfgebiet bis wir ankamen, um zu essen, Loch Ness - Wasser zu trinken und um zu scheißen.

Wir hielten es für klug dort nicht zu übernachten, da im Falle von Regen das unwegsame Sumpfgebiet nur noch mit dem Boot zu durchqueren währe, und es sah nach Regen aus.

Es fing auf dem Rückweg natürlich in Strömen an zu regnen, und so flüchteten wir mit dem Auto, da die Straße die wir gekommen sind ja ÜBERFLUTUNGSGEFÄHRDET war.

Als wir uns (kurz vor der Flucht) am Auto umzogen wurden wir von Schwärmen von winzigen Insekten attackiert. Diese Tierchen beißen einem die Arme usw. rot, und es juckt fürchterlich!!!

Der Gedanke beim Wasserfall zu übernachten (im Auto) wurde uns durch neue Schwärme dieser Winz - Insekten ausgetrieben, die irgendwie einen Weg ins Auto fanden. Also fuhren wir weiter.

Als wir ¼ der Strecke von Loch Arkaig nach Inverness hinter uns gebracht hatten, beschlossen wir im Auto zu pennen. Hier gab es diese Viecher nicht, also schliefen wir selig und erschöpft ein.

Ps: Im nachhinein, als wir rumalberten, gaben wir den Insekten den Namen „Bobbele - Moskitos", da unsere Bewegungen und Sprache dem „Altmeister - Klassenclown" immer ähnlicher wurden.

 

 

Montag: 28.07. (ca. 20l getankt)

Morgens um 07:20 Uhr (oder so) aufgewacht und uns auf den Weg nach Inverness gemacht. Dort haben wir Golfi abgestellt und sind Schoppen gegangen. Nette Stadt, jedoch fanden wir nur Chrom - Kacke oder Gammel - Kacke - Schwerter, und die auch noch sauteuer. Alle Travellers - Cheques verballert und wieder Kohle (um sie danach zum Teil auch wieder zu verballern) bekommen. Wir fanden auch ein Campinggeschäft, wo wir einige „Nylonaufkleber" für ein Behelfsreparatur des Zeltes erstanden. Außerdem konnten wir hier Met kaufen, der Zuhause zum doppelten Preis verkauft wird und darüber hinaus vorzüglich schmeckt.

Nach dem Einkaufen wollten wir nach Aberdeen fahren, haben uns aber nach 1/8 der Strecke umentschieden um einen Zeltplatz nördlich von Inverness anzufahren. Dort bleiben wir für mindestens zwei Tage.

Abends sind wir noch in den Ort Beauly gegangen. Netter Ort, dort gibt es alles, „günstiges" Benzin (63.9 Pence), Kartentelefon, einen Shop, der bis 20PM geöffnet hat, eine urige Kirchenruine mit dazugehörendem Friedhof u.a. .

 

 

Dienstag: 29.07.

Morgens spät aufgestanden (09:10 Uhr) und geduscht. Nach dem Frühstück sind wir zum Cluanie-Park gewandert, einer Adlerwarte. Dort mussten wir erst einmal ca. 40 Min warten, da die erst um 12:00 Uhr die Pforten öffnen.

Nachdem wir die 4 Pfund eintritt zusammengekratzt hatten, durften wir den Park besichtigen. Um 13:15 Uhr war eine Flugshow mit Falke, Uhu und Adler, nach der wir uns auf den Rückweg machten.

Während der Wanderung wurden wir von Dutzenden von Scheißhausfliegen umschwärmt gegen die auf dem Rückweg sogar die chemische Keule (Odol Spray) versagte. Wir sind zu dem Schluß gekommen das es sich bei diesen Attacken um einen Fluch des kleinen Bobbele handeln musste, über den wir auf der „Flucht - Fahrt" noch gescherzt hatten! ...

... Na warte Bobbele. Wir werden uns Rächen!!!

Nach unserer Rückkehr zum Zeltplatz sind wir noch nach Beauly rüber, um einzukaufen und zu telefonieren.

Anschließend haben wir gegessen.

Abends sind wir mit tierisch beweglichen Fingern am Lenkrad entlanggefahren.

Mittwoch: 30.07. 

Noch später aufgestanden (09:45). Nach dem Frühstück sind wir zur Uquhart Castle am Loch Ness gefahren.

Wir haben übrigens den Wetterzyklus entschlüsselt (beim Frühstück): Morgens bis Mittags = Sonne; Mittags ziehen Wolken auf aus denen es dann vom Nachmittag an (ca. 14:00) anfängt zu regnen, bis zum Abend.

Die Burgruine war toll, aber kaputt und teuer (3,20 Pfund / der eine Meile entfernte Parkplatz 1,50 Pfund zusätzlich)

Anschließend sind wir ins „Nessie Center" gegangen. War auch teuer (4,50 Pfund) aber dafür glauben wir jetzt ganz fest an Nessie`s Existenz.

Danach sind wir ins Kino gegangen und haben uns „Lost World" geschaut. Der Film war unterhaltsam aber schwachsinnig im Quadrat.

Der Fußboden im Kino war SEHR klebrig (wenn jemand eine Woche dort eingesperrt wäre müßte er nicht verhungern.

Darüber hinaus ist das Publikum überaus makaber. Fast alle (außer uns) lachten bei Szenen wo jemand sehr realistisch zerrissen wurde, oder aufgespießt, gefressen oder anderweitig zersplattert wurde. Wir waren sehr schockiert.

Am Abend wurden wir von nicht so schnittigen Schnitten „Belästigt" (HI...HI Guys...ect.).

 

 

Donnerstag: 31.07.

Wir sind heute etwas früher aufgestanden (08:20 Uhr) und sind nach dem Frühstück zum Loch Ness gefahren und haben das am 27.07. getrunkene Loch Ness - Wasser ersetzt, um danach nach Oban aufzubrechen. Auf dem Weg dahin sahen wir Castle ... äh ... hüstel hüstel ... aem ... Turm Stalker, besuchten die Reste von Dunstaffnage Castle und anschließend Oban selbst.

Dort besichtigten wir das Möchtegern - Colosseum und aßen in einem Restaurant.

Danach fuhren wir weiter nach Süden, um die äußerst coolen Reste der Carnassarie Castle und, noch weiter südlich, die nicht ganz so coolen aber dennoch beachtlichen (sage und schreibe drei Scheißhäuser gab es dort) Überreste von Castle Sween zu besichtigen. Die letzteren beiden waren übrigens kostenlos!

Auf der Suche nach einem Campingplatz stolperten wir dann noch über eine alte Kapelle (13. Jh.) in Richtung Kilmory, die natürlich sofort erforscht wurde.

Um ca. 20:30 Uhr haben wir einen Zeltplatz südlich von Inveraray angefahren und das Zelt aufgebaut. Unschön, aber nur für eine Nacht. Beschissener Steinboden und die abgefuckten Bobbele - Moskitos.

Rumgegammelt, Candy Coloured Clown gehört und ins „Bett" gegangen!

Getrennt!

Abends hat es überflüssigerweise noch zu regnen angefangen.

 

 

Freitag: 01.08.  

Morgens um 08:20 bei Nieselregen aufgestanden.                                     

50% von uns haben den tierisch beschissenen „Augentränenschnupfen". Wer das ist, ist ja klar. Na ja, jedenfalls sind wir dann nach Inveraray gefahren und haben uns das Schloß (aus dem 18. Jh.), 4 Pfund) angesehen. Anschließend sind wir weiter in Richtung Stirling gefahren.

Zwischendurch machten wir bei, der sich im Aufbau befindenden, Doune Castle Halt. Nett. In Stirling angekommen, versuchten wir die „Stirling Castle" zu besichtigen, haben wegen moderner „Gewehrstatuen" (die auf das 19.-20. Jh. schließen ließen) umdisponiert, und haben die 2 Pounds fürs Parken in den Wind geschossen.

Wir sind also zum „Wallace Monument" weitergefahren und haben es (wg. des Wucherpreises) von außen betrachtet.

Unser nächstes Ziel war Falkirk. Dort haben wir in der, im Prospekt so ausdrücklich gelobten, Fußgängerzone und in einem Einkaufszentrum eingekauft, haben das (wirklich sehr schöne) Stadtbild bestaunt und sind dann zum Zeltplatz in den Trossachs gefahren und haben unser Nachtlager aufgeschlagen.

Später am Abend haben wir im „Trossachs Inn" noch vorzüglich (wenn auch recht teuer) gespeist (+ am laufenden Band gerotzt).

Außerdem konnte uns der Barkeeper bezüglich der - Schilder aufklären, die hierzulande an vielen Autos befestigt sind: Fahranfänger müssen auf diese Weise ihre Fahrzeuge kennzeichnen. L = Learner!

Samstag: 02.08.                      

Morgens von den Trossachs aus in Richtung Blackmore Castle (dort wurde Hamlet gedreht). Geile Burg, nur schade, daß irgendwer die gesamte Einrichtung mitgehen ließ. Zudem stammt diese Burg aus dem 18. Jh. und war ein Artilleriekastell.

Wir sind weiter nach Edinburgh gefahren um die Stadt zu besichtigen. Als wir dann allerdings dort waren besannen wir uns, warum wir nach Schottland kamen, und warum nicht.

Ich habe schon unschöne Städte gesehen, aber Edinburgh ist ein Inbegriff der Ekligkeit. Ein Verkehr, wie er schlimmer in der Hölle nicht sein könnte. Graue Häuserschluchten, die einen förmlich ersticken und jeden Sonnenstrahl zu absorbieren scheinen.

Wir flüchteten augenblicklich, aber nicht ohne, kurz an einer Ampel, einen Fuß auf den Boden der Schottischen Hauptstadt zu setzen.

Diesem dummen Erlebnis folgte eine Fahrt Kreuz und Quer durch Südschottland, bis wir um ca. 20:40 Uhr einen Zeltplatz bei Tushielaw als Nachtlager wählten.

Cooler Zeltplatz, dummerweise gibt es hier Bobbele - Moskitos

Ps. Im laufe des Tages haben wir für 8,15 Pfund einen 3er Pack 24er Filme gekauft. Wucher!!!

 

 

Sonntag: 03.08.

Wir sind morgens um 09:00 Uhr aufgestanden, um sofort von riesigen Schwärmen von Fliegen attackiert zu werden.

Dagegen waren die Fliegen auf der Wanderung am 29.07. ein Witz!!!

Wahrer Horror.

Wir fraif (die ersten Anzeichen des Wahnsinns) fragen uns warum uns das Schicksal (oder der kleine Bobbele?) uns so hart straft und welche Prüfungen wir noch bestehen müssen bevor wir das traute Heim erreichen ... und uns für die Taten des Bobbele rächen können (Tour).

Viel wichtiger aber ist die Frage: Werden wir lebend zurückkehren, oder in einem Plastiksack?

Nun, noch leben wir ... hoffentlich auch noch länger.

Nachdem wir diesen gottlosen Ort mit Lichtgeschwindigkeit verlassen haben, und so dem Fliegen - Horror entkommen sind, machten wir uns auf indirektem Weg nach Alnwick. Auf dem Weg sahen wir uns dem Smailholm Tower an, ein hohes Haus mitten in den Wiggen, Wicken (oder wie das geschrieben wird).

Da wir um 12:00 Uhr ankamen, der Mann mit dem „Sesam öffne Dich" Schlüssel aber erst um 14:00 Uhr, gammelten wir erst einmal rum, machten geniestreichmäßige "Herrscher" Fotos und bewarfen einen hilflosen Stein.

Als der gute Mann dann da war, konnten wir das reizende Gemäuer auch von innen sehen und den Mann mit 1,5 Pfund beglücken.

Bilanz: 2 Scheißhäuser, 2 Balkone, 2 Öfen, 4 Stockwerke.

Nette Bude.

Als wir dieses Gebäude fertig bestaunt haben, sind wir weiter nach Alnwick gefahren. Dort wollten wir 5,75 Pfund an eine nette Frau abgeben, die uns allerdings mitteilte, daß man diese nette Burg, die dort steht nicht innerhalb einer ¾ h ganz sehen kann. Wir kamen nämlich just eine ¾ h vor 17:00 Uhr, wo dieses Anwesen dann doch dummerweise geschlossen wird.

Gut, dachten wir uns, versuchen wir es morgen.

Bei einem anschließendem Stadtbummel sahen wir verdammt viele Bayern, natürlich in Trachten. Peinlich! Wir fahren nach Schottland und treffen auf Bayern.

Der Ruf des deutschen Volkes wird doch so wieder total Banane.

Na ja, zumindest haben wir uns dann, durch unsere „Landsleute" neugierig gemacht, noch das High - Life - Spektakel „International - Musik - Festival" angesehen.

Playback Show live. Toll. Zumindest zum Ende hin.

Gespeist haben wir reichlich und vorzüglich im Pub „The Oldfellows Arms" für zusammen nur 12.75 Pfund. Danach brachen wir auf und stellten uns incl. Wagen irgendwo auf einem Feldweg außerhalb von Alnwick ab, wo es fast aussieht wie zu Hause. Dort wollen wir die Nacht im Golf verbringen.

13 Schritte entfernt plätschert ein kleiner Bach, der mit Hilfe einer, hier netterweise errichteten,        

Furt() überquert werden kann, was wir morgen auch vor haben. Hier ist übrigens auch ein bißchen

mehr Verkehr als angenommen (1-2 Autos/h zwischen 18:00 & 21:00 Uhr). Wir hoffen, daß wir die Nacht ruhig verbringen können.

Ps. Es fuhren mind. 2 verschiedene Pick-Up´s mit Border Collies, die hier im Norden Großbritanniens recht verbreitet zu sein scheinen, vorbei.

Abends psychologisches Gespräch über Farben und Ansichten.

 

 

Montag: 04.08.

Sind heute morgen wie gerädert aufgewacht (wie auch sonst, wenn man die Nacht im Auto verbringt?) und haben festgestellt , daß es letztesmal angenehmer war.

Morgens fahren hier übrigens sehr viele Fahrzeuge vorbei (5 Autos & 4 Landmaschinen in einer ¾ h).

Jedenfalls sind wir danach nach Bamburgh gefahren, da dort eine Ruine stehen soll.

Ruine währe gut gewesen, aber da dort eine völlig intakte, genial große Ritterburg steht, haben wir uns auch nicht beschwert. Allerdings öffnet diese Burg erst um 12:00 Uhr, also sind wir nach Holy - Island gefahren, um die Burg (Lindisfarne Castle) zu besuchen, die auf der Insel gebaut wurde.

Der Weg dorthin ist Tide - abhängig, und das Schild mit den Zeiten haben wir natürlich nicht gelesen. Aber die Straße war ja noch zu sehen, also rüber.

Nach ca. 5 min. Fahrt erreicht man ein kleines verträumtes Städtchen mit horrend hohen Parkplatzgebühren (1 h = 1 Pfund u.s.w.). Der Platz, der am dichtesten an der Burg residiert, ist überraschenderweise auch der günstigste der gesamten Insel und kostet nur 1 Pfund für den ganzen Tag. Polifect!

Also Fußmarsch zur Burg. Nettes Teil, tolle Rollenspiel - Räume, Eintritt 3,8 Pfund.

Nach der überaus wohlgefallenen Besichtigung fuhren wir wieder nach Bamburgh. 70 Pence fürs Parken und 3,5 Pfund Eintritt sind gebongt. Diese Burg ist von innen genauso gut wie von außen. Sogar Rüstungen und Schwerter gibt es hier (wenn auch mehr Rapiere und so). Sehr interessant und schön groß.

Noch großer (und teurer, 5,75 Pfund Wucher), dafür aber von innen viel weniger interessant ist die Alnwick Castle, die wir anschließend besuchten. Von außen eine absolut geile Mittelalter - Burg, von innen nen beschissenes Prunkschloß ohne Schwerter und Rüstungen, dafür Säbel, Pistolen und die „Galerie der Hackfressen". Das einzig gute war die sehr beeindruckende Bibliothek.

Nach diesen, trotz allem enttäuschendem, Besuch wanden wir uns dem Einkauf zu. Milch, Müsli, Brot, Margarine und Jam für 3,35 Pounds.

Anschließend nach Newcastle zum Zeltplatz (beschissen!!!), Zelt aufgebaut, beim Duschen Flossen geklemmt (Nils), 17 Pfund ausgegeben und Kurs zum Hafen festgelegt, wo wir dann auch probeweise gleich mal hinfahren.

Man war das eine Scheiße. Grobe Verkehrsvergehen (von Nils) und eine 50 min. lange Fahrt. Und die Stadt ist ekelig im Quadrat hoch 10 10 10, jedenfalls von der Straßenführung her.

Mehr Kreisverkehre als Einwohner, und der Hafen sieht so angenehm aus wie ein Verkehrsübungsplatz.

Wir haben uns entschieden morgen mit dem Bus in die Stadt zu fahren. kommt bestimmt besser. Es reicht, wenn wir „nur" die Fahrt zum Anleger machen.

Abends gegammelt und von zu hause geträumt.

 

 

05.08.97, ein Dienstag!

Puh, nur noch ein Tag. Gottseidank. Morgens sind wir erst spät aufgestanden und haben dann den Bus nach Newcastle genommen. Kostet übrigens 1,1 Pfund, geht ja noch.

Die Busse hier kommen direkt aus dem Neandertal. Bei uns steht so etwas im Museum. Scheißen laut die Mühlen, aber irgend etwas muß ja faul sein wenn ausnahmsweise mal kein Wucherpreis verlangt wird.

In Newcastle angekommen, haben wir uns auch recht schnell orientiert. Erst einmal Telefonkarten besorgen. Da die zu 5 Pfund ausverkauft waren haben wir pfiffigerweise 2 x 2 Pfund gekauft. Geht ja auch.

Nach dieser atemberaubenden Aktion zum „Virgin Superstore" gewetzt und das Midge Ure + Ultravox - Video besorgt. Während unserem ausgiebigen Shoppings entdeckten wir einen coolen Rollenspiel und Filme - Laden. Echt genial. Nach ca. 1 h. übermannte uns der Hunger, und wir suchten Mc Doof auf um zu speisen.

Anschließend besuchten wir noch zwei weitere CD - Läden was einige M. Ure und D. Mode - Singles hervorbrachte.

Als wir später am Busbahnhof ankamen mußte erst einmal fieberhaft nach dem richtigen Bus gesucht werden, der auch pünktlich 5 Min. vor Abfahrt gefunden wurde. Über die Busse habe ich ja bereits geschrieben.

Wir kamen früh, eigentlich zu früh am Zeltplatz an und gammeln noch die Zeit ab.

Hoffentlich verpennen wir morgen nicht!

 

 

Mittwoch: 06.08.1997 A.D.

Heute ist es soweit! Hurra, toll, super!

..... Das meinen wir ernst!

..... Wirklich, in der Tat!

Na ja.

Wir sind pünktlich um 5:50 Uhr aufgestanden um den schrecklichen, grausamen, widerlichen Campingplatz, auf dem um diese Zeit schon Kinder lärmten (wahrscheinlich eine weitere Verwünschung des kleinen Bobbele), zu verlassen (7:20 Uhr).

In der Stadt Newcastle war gar kein Verkehr, so daß wir schon um ca. 8:00 Uhr am Hafen ankamen (1 Std. vor Ankunft der Fähre aus Ijmuiden).

So warten wir jetzt darauf einchecken zu dürfen, was in etwa 20-30 Min. der Fall sein dürfte.

Golfis Kilometerstand beträgt übrigens 187620 km. Das entspricht 2530 gefahrenen Kilometern.

Um 8:50 Uhr konnten wir einchecken, und dann auch noch als erste. Jetzt müssen wir nur noch darauf warten, daß die Autos und Müllhaufen das Schiff verlassen und wir an Bord gehen können.

Wer weiß wie lange das dauert???

Bis um 10:45 Uhr, dann war es endlich soweit. Wir durften fahren ... häh links rum? ... Zollkontrolle?? ... Wir??? ... Hmpf!!!

Nun gut, kommt ein Mann mit gelber Weste und fragt: „Do you carry only your own luggage? Do you carry any pakets? Weapons?, Drugs?, Vergnügungsborgs or Slaves? ... OK, OK das letzte nicht, wollte aber in den Kofferraum sehen!

Schaute hinein ... links hinter den Verbandskasten, rechts ... Mitte ... Klappenverkleidung ... übersah drei Flaschen Met und eine Flasche Whisky und ließ uns fahren. Schwein gehabt.

11:00 Uhr, endlich dürfen wir an Bord gehen. Wird ja auch langsam Zeit.

Um 12:00 Uhr legt der Kahn dann endlich ab. Wir verbrachten den Tag damit überteuerte Drinks zu trinken und uns im Bordkino „Con Air" und „Das 5. Element" anzusehen. Anschließend gingen wir schlafen um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein.

 

 

Donnerstag: 07.08.1997

Früh war es als ich aufwachte, und das war auch gut so. Denn andernfalls hätte ich diesen tollen Sonnenaufgang nämlich verpaßt. Das Schiff passierte gerade Helgoland, als sich der rote Sonnenball links von der Insel erhob, um langsam über die Insel zu steigen und das Meer in ein märchenhaftes Licht zu tauchen. Das Fischerboot, das vor der Insel kreuzte tat sein übriges dazu die Szene unvergeßlich zu machen.

So stand ich also an der Reling und labte mich an diesem Panorama bis der das Licht jegliche Finsternis vertrieben hatte, und ersichtlich war das der heutige Tag wohl einer der sonnigsten dieses Sommers werden sollte.

Nach dem Frühstück gammelten wir so lange auf dem Sonnendeck herum bis das Schiff die Elbmündung erreichte, und wir den Entschluß faßten unsere Sachen zusammenzukramen um, sollte das Schiff ersteinmal in Hamburg einlaufen, eine schnelle abfahrt zu gewährleisten.

Da die Fahrt die Elbe runter aber länger dauerte als wir annahmen, blieb uns noch eine menge Zeit zum entspannen.

Es war etwa 11:30 Uhr MEZ als das Schiff in Hamburg festmachte, und wir uns zur Abfahrt bereit machten.

Das auschecken war kein Problem, so daß wir uns ohne Verzögerungen in den Hamburger Verkehr werfen konnten. Ziel: das Drachenei, ein Mittelalterladen im Höki-Stil, der uns empfohlen wurde.

Der Laden war recht schnell gefunden (wenn man bedenkt das wir uns einmal verfahren haben!) und somit kam die Enttäuschung auch recht schnell.  Der Laden hat uns gar nicht gefallen.  Jeden weiteren Kommentar zu diesem Thema spare ich mir.

Nach diesem Erlebnis machten wir uns dann auf den Weg nach Hause, wo wir nach ca. 2 Std. fahrt angekommen sind.

 

Ich weiß nicht woran es liegt, aber irgendwie verspüre ich jetzt wieder Lust nach Schottland zu fahren.

Der nächste Urlaub kommt bestimmt!

 

 

Ende !